»Einsamkeit hat viele Gesichter. Einsamkeit versteckt sich oft. Einsamkeit begegnen wir auch bei Menschen, von denen wir dies nicht erwartete haben.«
Baer, Udo & Frick-Baer, Gabriele (2018). Wege aus der Einsamkeit finden (4. Aufl.). Weinheim: Beltz Verlag, ISBN 978-3-407-85905-7, S. 11.
Dem Buch von Udo Baer und Gabriele Frick-Baer verdanke ich den Begriff der »Herzens-Einsamkeit«. Er bedeutet, in meinen Worten, nicht zu dem stehen zu können, was einem wichtig ist, und es nicht mit anderen teilen zu können. Als Therapeuten gehen sie in ihren Beispielen den Entwicklungsweg von Menschen entlang, die nicht gesehen worden sind und sich dann auch schwer tun, sich anderen als die/der zu zeigen, die/der sie sind.
Etwas davon findet sich immer in den »fünf Einsamkeiten«, die sie beschreiben:
- Kontakteinsamkeit
- Freundschaftseinsamkeit
- Intimitätseinsamkeit
- Herzenseinsamkeit
- Bindungseinsamkeit
Deutlich wird: Einsamkeit hat nicht alleine mit dem Stereotyp »alt, allein, krank« zu tun. Sie gehört zum Leben dazu. Und manchmal, wie Baer und Frick-Baer schreiben, ist auch das Alleinsein wichtig für uns.
Unsere Arbeit ist nicht zuletzt auch eine Plattform für Begegnungen. In Karin Nells Programm der »Herzenssprechstunde« – sechs Nachmittagen, an denen das zur Rede kommt, was den Teilnehmenden auf dem Herzen liegt – klingt die Herzenseinsamkeit sogar an. So geben wir allen eine Gelegenheit, sich – wie Baer und Frick-Baer schreiben – anderen zuzumuten.
Mit freundlicher Genehmigung des Beltz-Verlags folgen das Inhaltsverzeichnis und eine Leseprobe.
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